Pyrotechnik: Zehnjähriger schwer verletzt

In Wien-Penzing ist am Sonntag ein zehnjähriger Bub schwer verletzt worden, nachdem er mit einem Feuerwerkskörper hantiert hatte. In Wiener Geschäften finden verstärkt Kontrollen zu illegalen Pyrotechnik-Artikeln statt.

Der Zehnjährige war am Sonntagnachmittag in der Pierrongasse unterwegs, als der Feuerwerkskörper in seiner Hand explodiert. Ohrenzeugen alarmierten die Einsatzkräfte. Dem Buben musste ein Mittelfinger teilweise amputiert werden, zwei weitere Finger wurden verletzt, so die Berufsrettung Wien.

Laut Polizei konnten keine Spuren gesichert werden, die Rückschlüsse auf die Art des pyrotechnischen Gegenstandes erlaubt hätten. Der Zehnjährige machte gegenüber den Beamten keine Angaben dazu. Es konnten auch keine Zeugen des Vorfalls gefunden werden. Nach dem Unfall kam jedoch ein Angehöriger des Buben zum Vorfallsort.

Die Verletzten bei Pyrotechnikunfällen sind meistens männlich und unter 24 Jahre alt. In Wien kontrolliert neben der Polizei die Gruppe Sofortmaßnahmen fast täglich Geschäfte, bei denen der Verdacht besteht, dass sie illegale Pyrotechnik-Artikel führen. Heuer wurde im Gegensatz zum Vorjahr noch nichts Verbotenes gefunden.

Grund dafür sei das verschärfte Pyrotechnikgesetz in Tschechien. Es verbietet seit Dezember den Verkauf von Böllern bis zur Kategorie F3 auf Märkten und an mobilen Ständen. Dadurch ist der "Böllertourismus" bereits merkbar zurückgegangen. Das hat sich auch bei Kontrollen in Niederösterreich an der Grenze zu Tschechien gezeigt: Im Vorjahr gab es in der Region laut Polizei rund 185 Anzeigen wegen verbotener Pyrotechnik, heuer sind es bisher etwa 80 – ein Rückgang um mehr als die Hälfte.

Die Wiener Polizei hat am Montag darauf hingewiesen, dass der Besitz und die Verwendung verbotener Böller und Knallkörper strafbar sind und zudem eine erhebliche Gefahr für die eigene Sicherheit sowie für unbeteiligte Personen darstellen.