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Volle Einkaufsstraßen: Handel steuert 2025 auf Erlösplus zu

Volle Einkaufsstraßen: Handel steuert 2025 auf Erlösplus zu

Volle Einkaufsstraßen: Handel steuert 2025 auf Erlösplus zu

Ein für die Händler umsatzstarker vierter Adventeinkaufssamstag hat das Weihnachtsgeschäft noch einmal angekurbelt. Einkaufsstraßen und Einkaufszentren waren österreichweit stark frequentiert. Nach mehreren Jahren mit sinkenden Realumsätzen erwartet der heimische Einzelhandel für 2025 ein inflationsbereinigtes Erlösplus.

In der Wiener Innenstadt waren am Samstagnachmittag sehr viele bummelnde Touristen und zahlreiche Einheimische unterwegs. Die Geschäfte am Graben, auf dem Kohlmarkt und in der Kärntner Straße waren gut besucht.

Da der Heilige Abend in diesem Jahr auf einen Mittwoch fällt, wird erwartet, dass sich die Schlussphase der Weihnachtseinkäufe auf Samstag sowie auf den Montag und Dienstag verteilen wird. Der stationäre Handel kann wahrscheinlich davon profitieren, dass die Fristen des Onlinehandels für eine rechtzeitige Lieferung vor Weihnachten zumeist ausgelaufen sind. Und auch jene, die noch keine oder nicht alle Geschenke haben, müssen ihre letzte Chance nutzen – mehr dazu in wien.ORF.at.

Laut Martin Sonntag, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, wurden in allen Bereichen zweistellige Zuwächse bei der Frequenz registriert – sowohl in den Innenstädten als auch in Einkaufszentren und kleineren Städten. "Am ersten und zweiten Einkaufssamstag wurde mehr geschaut und gustiert, am dritten und vierten wurde jetzt mehr gekauft", sagte Sonntag gegenüber dem ORF Oberösterreich – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Auch in Salzburg und Tirol lockte zeitweiliger Sonnenschein viele Weihnachtseinkäuferinnen und -einkäufer in die Einkaufsstraßen.

"Das vierte Adventwochenende ist für den stationären Einzelhandel sehr stark verlaufen", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Aussendung. Es habe neben den Tourismushochburgen Wien, Salzburg und Innsbruck auch "außerordentlich hohe Kundenfrequenzen" in Linz und Villach gegeben.

Im Branchenvergleich habe am Freitag und 4. Advent-Einkaufssamstag "insbesondere der Handel mit Lebensmitteln, Spielzeug, Kosmetik, Schmuck und Büchern eine hohe Nachfrage" verzeichnet, sagte der Branchenvertreter. "Aber auch viele Möbelhäuser waren am Samstag rappelvoll."

Auch die 16 Einkaufszentren von Spar European Shopping Centers (SES) von Wien bis Vorarlberg sind mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden. "Black Friday, erster und der heutige vierte Adventsamstag sowie der 8. Dezember zählten bisher zu den stärksten Einkaufstagen im bisherigen Saisonverlauf", hieß es von SES.

"Die Besucherzahlen bewegen sich auf dem hohen Vorjahresniveau, gestiegen ist in unseren Malls die Anzahl der Kassenvorgänge", sagte SES-Chef Christoph Andexlinger. Die noch verbleibenden Tage im Dezember – sowohl vor als auch nach Weihnachten – seien "jetzt die entscheidenden für die stationären Händler, Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe".

Die Wirtschaftsforscher des WIFO prognostizieren für den österreichischen Handel heuer ein nominelles Umsatzplus von 3,2 Prozent, inflationsbereinigt ein Erlösplus von 1,0 Prozent. Nach den beiden Rezessionsjahren 2023/2024 soll Österreichs Wirtschaft laut Prognosen heuer auch real um 0,5 Prozent wachsen.

WIFO und Handelsverband gingen Mitte Dezember von einem weihnachtsbedingten Mehrumsatz 2025 von nominell 1,19 Mrd. Euro aus. Das wäre ein Umsatzplus von zwei Prozent gegenüber den vorjährigen Weihnachtseinkäufen. Durch das Gutscheingeschäft und die Umtauschphase im stationären Handel wirkt das Weihnachtsgeschäft auch noch im Jänner spürbar nach. Erst wenn die Geschenkkarten für Waren oder Dienstleistungen eingelöst werden, wird das als Umsatz bei Händler oder Dienstleistungsbetrieben verbucht.

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