ORF.at

Boom in Pharmabranche: Auch für Haustiere

Boom in Pharmabranche: Auch für Haustiere

Boom in Pharmabranche: Auch für Haustiere

Tausende Menschen haben in der Corona-Zeit Gesellschaft gesucht und sich ein Haustier zugelegt. Diese Tiere sorgen in der Pharmaindustrie nun für einen Investitionsschub. Sie sind älter geworden und brauchen immer öfter Medikamente. Aber auch das Geschäft für den Menschen boomt.

Medikamentenhersteller wie Richter Pharma sehen diesen Trend seit Jahren kommen und haben längst darauf reagiert. 35 Millionen Euro hat man in eine neue Fertigung in Wels investiert. Der Geschäftsführer Roland Huemer sagt: "Diese Tiere sind echte Familienmitglieder und werden auch entsprechend behandelt."

Richter Pharma produziert in den neuen Fertigungsstraßen unter anderem Schmerzmittel und Herz-Kreislauf-Medikamente für Tiere. "Man kann fast Parallelen ziehen zu uns Menschen. Es sind oft ähnliche Krankheiten. Es gibt dann auch chronische Krankheiten beim Tier und die wollen wir behandeln", so Huemer.

Für Oberösterreich wird die Pharmabranche immer wichtiger. Denn während etwa die Autozulieferer zu kämpfen haben, läuft das Pharma-Geschäft sehr gut. Richter Pharma beschäftigt inzwischen mehr als 400 Mitarbeiter in Oberösterreich. Tendenz stark steigend.

Aber auch das Geschäft mit Medikamenten für Menschen boomt. Denn die Bevölkerung wird im Schnitt immer älter und damit anfälliger für Krankheiten.

Im Linzer Chemiepark baut der japanische Pharmakonzern Takeda im großen Stil aus. 100 Millionen Euro werden in den kommenden drei Jahren in einen neuen Maschinenpark investiert. Hergestellt werden unter anderem Krebsmedikamente und Mittel gegen chronische Darmentzündungen. Sie werden in mehr als 70 Länder exportiert.

Produziert wird dabei eine neue Art von Produkt. Nämlich Spritzen, die direkt einsatzbereit sind. Der Standortleiter von Takeda Roland Fabris sagt: "Das heißt, das Medikament ist bereits in der Spritze enthalten und der Arzt kann das direkt verabreichen."

Aber warum investiert die Pharmaindustrie aktuell in Oberösterreich und nicht im deutlich günstigeren Asien? Das liegt laut den Unternehmen an den Fachkräften.

Richter Pharma etwa kauft zwar Rohstoffe in Asien. Die Produktion nach Indien oder China zu verlegen sei aber noch nie Thema gewesen, sagt der Eigentümer Florian Fritsch. "Mittelfristig ist der Unterschied gar nicht so groß. Und gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Umgebung hier zu haben ist ein großer Vorteil", so der Firmeneigentümer.

ORF.at

+ weitere Artikel anzeigen