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Freude und Entsetzen in Spitalsorten

Freude und Entsetzen in Spitalsorten

Freude und Entsetzen in Spitalsorten

Die Pläne der Landesregierung, das Spitalswesen in der Steiermark umzukrempeln, stößt in Rottenmann auf Freude, der Bürgermeister von Bad Aussee hingegen zeigt sich erschüttert. Am Freitag will er eine Petition nach Graz schicken.

Das LKH Rottenmann wird mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag aufgewertet, eine Abteilung für Traumatologie und eine Abteilung für Orthopädie soll eingerichtet werden. Bürgermeister Günter Gangl (ÖVP) stellte sich im Landtagswahlkampf gegen die Idee der Landes-ÖVP, ein Leitspital im Bezirk Liezen zu entwickeln. Dieses kommt jetzt nicht – mehr dazu in Leitspital Liezen ist endgültig vom Tisch (3.11.2025).

Für den Bürgermeister haben sich die Bemühungen ausgezahlt: "Meine oberste Aufgabe ist ja, die Meinung der Bevölkerung vor Ort zu vertreten. Das ist gelungen und die Freude ist sehr groß. Es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, wenn man hört, dass wir 40 bis 100 Millionen Euro ins Landeskrankenhaus Rottenmann investiert bekommen."

Angesprochen darauf, ob denn überhaupt bereits ausreichend medizinisches Personal in der Region vorhanden sei, meinte Gangl: "Derzeit ist wahrscheinlich noch nicht alles vorhanden. Da ist sicherlich die Landesregierung gefordert. Ich bin aber auch sehr zuversichtlich, dass in Zukunft in die Region investiert werden wird."

Ganz anders ist die Situation im Ausseerland, wo das LKH Bad Aussee Kompetenzen verliert und Abteilungen geschlossen werden. Das LKH Bad Aussee wird laut Plan zu einem Zentrum für ältere Menschen mit einer Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation weiterentwickelt.

Der Bad Ausseer Bürgermeister, Thomas Schönauer (ÖVP), erklärte: "Fürs Ausseerland reicht das leider nicht, muss ich deutlich sagen. Es ist weit zu wenig. Wir brauchen eine 24-Stunden-Versorgung, eine kleine Unfallchirurgie. Wir haben Skigebiete im Ausseerland, wir haben Seen da, wir haben einen Haufen Touristen da, Zweitwohnungsbesitzer und Einheimische." Derzeit läuft eine Petition, diese werde am Freitag nach Graz geschickt.

In Rottenmann soll eine Abteilung für Orthopädie und Traumatologie eingerichtet werden. Diese Abteilung wird an den Standorten Schladming und Rottenmann gemeinsam geführt. Die chirurgische Abteilung und die Gynäkologie und Geburtshilfe werden aufgegeben. Sie werden beide zukünftig in Rottenmann beheimatet. In Schladming soll es aber ein Hebammenzentrum geben, das eng mit der Geburtshilfeabteilung in Rottenmann kooperieren wird.

"Für Schladming als touristisches Zentrum der Region mit tausenden Gästen in der Region braucht es eine 24-Stunden-rund-um-Uhr-Versorgung. Das ist für Schladming ganz, ganz wichtig. Die Spitalsexperten sind aufgefordert, dass das auch langfristig sichergestellt wird", meinte der Schladminger Bürgermeister Hermann Trinker (Liste Schladming) in einer ersten Reaktion.

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