Benko-Anwalt will gegen Urteil berufen

Der Anwalt von Rene Benko, Norbert Wess, wird offenbar Berufung gegen das Urteil vom Mittwoch einlegen. Benko war am Innsbrucker Landesgericht wegen betrügerischer Krida zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Laut einem Kurier-Bericht ist auch eine Nichtigkeitsbeschwerde geplant.

Wess will demnach am Montag Berufung anmelden und die Beschwerde einbringen. Wie die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) weiter vorgehen will, war dagegen nicht bekannt. Die Anklagebehörde habe zwar einen Vorhabensbericht an die Oberbehörden übermittelt, der Inhalt war jedoch noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Benko sitzt seit Jänner in Untersuchungshaft. Eine Woche vor seinem ersten Prozess in seiner Heimatstadt war er von der Justizanstalt Wien-Josefstadt in die Innsbrucker Justizanstalt gebracht worden. Etwaige U-Haft-Entscheidungen würden nach wie vor dem Landesgericht für Strafsachen Wien obliegen, betonte die Innsbrucker Landesgerichtssprecherin Birgit Fink.

Der frühere Immobilien-Tycoon und Signa-Gründer Benko war am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen betrügerischer Krida zu der Haftstrafe verurteilt worden. Während er in der Causa rund um eine Miet- und Betriebskostenvorauszahlung in Höhe von 360.000 Euro freigesprochen wurde, wurde der 48-Jährige hinsichtlich einer 300.000-Euro-Schenkung an seine Mutter für schuldig befunden.

Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig – mehr dazu in Benko zu zwei Jahren Haft verurteilt. Anwalt Wess sprach bereits im Anschluss an den Prozess davon, dass es "eher wahrscheinlich" sei, dass man gegen das Urteil berufen werde. Der letztmögliche Zeitpunkt dafür ist der kommende Montag.

Nach dem ersten Prozess gegen den gestrauchelten Signa-Gründer dürfte auch bald über die zweite eingebrachte Krida-Anklage verhandelt werden. Hier zogen Benko und eine mitangeklagte Person ihre Beschwerden zurück – mehr dazu in Weg für zweiten Benko-Prozess frei.