Skifahren wieder teurer: "Keine Verluste machen"
Österreichs Skipässe kosten heuer so viel wie nie zuvor. Besonders Tirol und Arlberg knacken neue Rekorde. Familien spüren die Teuerung deutlich.
Skifans müssen sich im Winter 2025/26 auf saftige Preissteigerungen einstellen. Die heimischen Seilbahnen und Skilifte haben ihre Tarife teils kräftig angezogen. In Tirol und am Arlberg wird erstmals die 80-Euro-Marke für einen Tagesskipass überschritten. Betreiber verweisen auf gestiegene Energie-, Personal- und Baukosten. Besonders betroffen sind beliebte Skigebiete, wo die Nachfrage weiterhin hoch bleibt.
Wer in dieser Saison auf die Pisten möchte, muss deutlich mehr bezahlen als im Vorjahr. In Sölden oder am Arlberg kostet ein Tagesticket nun bis zu 81,50 Euro. Auch andere Regionen wie Kitzbühel oder die Axamer Lizum haben ihre Preise erhöht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Besonders Familien trifft die Teuerung hart, da Urlaube und Skipässe insgesamt kostspieliger geworden sind.
"Wir Betreiber versuchen die Preise so zu gestalten, dass wir keine Verluste machen", erklärte Seilbahnen-Obmann Abg. Franz Hörl (ÖVP) gegenüber der APA und verwies auf höhere Energiepreise, Personal- und Baukosten. Als Geschäftsführer der Zillertal Arena lehnt er "Dynamic Pricing" ab, da dieses Modell Familien in der Hauptsaison übermäßig belasten würde. In seinem Skigebiet gelten weiterhin einheitliche Preise – unabhängig von der Saison oder Nachfrage.
In Sölden wurde hingegen auf flexible Preise umgestellt. Der Preis eines Skipasses hängt dort vom jeweiligen Tag und der Auslastung ab. In der Hauptsaison zahlen Erwachsene bis zu 81,50 Euro, im Vergleich zu 79 Euro im Vorjahr. Ähnlich teuer ist der Arlberg. Günstiger bleibt es in der Axamer Lizum, wo der Tagesskipass 63 Euro kostet. Damit zeigen sich die Unterschiede innerhalb Tirols besonders deutlich.
Auch Verbundkarten wie das Freizeitticket Tirol sind betroffen. Ab 1. November kostet es 873 Euro, im Vorverkauf 759 Euro. Neu ist, dass das Ticket nach einer rechtlichen Auseinandersetzung nun für alle erhältlich ist – unabhängig vom Hauptwohnsitz. Damit wurde die bisherige Bevorzugung von Einheimischen über eine Kompromisslösung aufgehoben.
In Vorarlberg stiegen die Preise für Skipässe im Schnitt um vier Prozent. Am Arlberg werden 81,50 Euro verlangt, während kleine Skigebiete wie Bazora-Gurtis deutlich günstiger sind. Auch hier spielt "Dynamic Pricing" eine Rolle, vor allem im Montafon. Die Betreiber begründeten die Erhöhungen mit gestiegenen Kosten in allen Bereichen – von Energie über Personal bis zur Infrastruktur.
Im Salzburger Land ist der Skibetrieb am Kitzsteinhorn bereits angelaufen. Auch hier sind die Preise um bis zu 4,5 Prozent gestiegen. In beliebten Gebieten wie Obertauern, Saalbach oder Flachau müssen Erwachsene bis zu 79 Euro für eine Tageskarte zahlen. Familienangebote und Frühbucherboni sollen die finanzielle Belastung abfedern, können aber die Teuerung kaum ausgleichen.
Kärnten präsentiert sich als das günstigste Bundesland für Wintersport. Kein Skipass kostet mehr als 69,50 Euro. In kleineren Gebieten wie Mühldorf ist das Skifahren sogar schon um acht Euro pro Tag möglich. Trotz moderater Preiserhöhungen investieren viele Betreiber weiterhin in neue Anlagen. Auch das wiedereröffnete Dreiländereck-Skigebiet soll heuer wieder Gäste anziehen.
In der Steiermark variieren die Preise stark. In Schladming gelten die Tarife des Ski-amadé-Verbunds, während man auf der Teichalm schon ab 32,50 Euro fahren kann. Der Kreischberg verlangt 68 Euro pro Tag. Online-Buchungen bringen vielerorts Ersparnisse, besonders für Frühbucher. Damit will man auch weniger frequentierte Gebiete attraktiv halten.
In Oberösterreich setzen Hinterstoder, Wurzeralm und Hochficht auf dynamische Preise. Frühbucher profitieren von günstigeren Tickets, während die Preise zu Spitzenzeiten deutlich steigen. Fixpreise gibt es dagegen bei Dachstein-West und Kasberg. Auch hier sind die Tarife im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, bleiben aber unter der 70-Euro-Marke.
In Niederösterreich wird bereits die vierte Saison mit flexiblen Preisen gefahren. Erwachsene zahlen für Tageskarten ab 32,90 Euro. Die Preise steigen mit der Nachfrage, können aber dank transparenter Online-Informationen besser eingeschätzt werden. Die Saisonkarte "Bergerlebnispass" kostet im Vorverkauf 410 Euro und bleibt damit eine beliebte Option für Vielfahrer.