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Übereinkommen für Hochwasserschutz

Übereinkommen für Hochwasserschutz

Landwirtschaftskammer und die Wasserverbände Hochwasserschutz Mittleres und Unteres Unterinntal haben ein Übereinkommen unterzeichnet. Dieses soll eine rechtliche Basis für die Errichtung von Überflutungsflächen schaffen. Bezüglich des Zeitplans beim Hochwasserschutzprojekt Unteres Unterinntal gab es indes nichts Neues zu vermelden.

„Ich möchte mich auf keinen Monat festlegen, aber wir waren noch nie so nahe am Baustart“, sagte der Obmann des Wasserverbandes Hochwasserschutz Unteres Unterinntal Michael Riedhart dazu am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Das 40-seitige Rahmenübereinkommen zum Hochwasserschutz schaffe einen „Grundstein für alles Folgende“, so Riedhart. Das Papier regelt zudem etwa Wiederherstellung und Entschädigung im Hochwasser-Ernstfall.

Besagtes Rahmenübereinkommen stelle jedenfalls „eine wichtige Basis für alle mit den betroffenen Grundeigentümern zu erstellenden Verträge dar“, erläuterte der Tiroler Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger. „Klar ist, dass die Last nicht allein von den Bauern getragen werden darf und die Errichtung von Retentionsräumen nicht dazu führen darf, dass die landwirtschaftliche Tätigkeit letztlich aufgegeben werden muss“, fügte der ÖVP-Nationalratsabgeordnete hinzu.

Angesichts der zunehmenden Extremwettereignisse sei klar, dass es künftig verstärkt Retentionsräume – also weitere Überflutungsflächen – brauchen würde, führte Michael Huber, Obmann des Wasserverbands Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal schließlich aus. Das hieße aber auch, dass es klare Vereinbarungen und ein Übereinkommen brauche, die regeln würden „wer welche Kosten trägt, wer aufräumt und wer und wie entschädigt wird“, so Huber.

Wichtig sei jedenfalls, dass keine „Patt-Situation“ entstehe, sagte Romed Giner, Obmann im LK-Ausschuss Boden und Hochwasserschutz. So müsse etwa die „Möglichkeiten von Tauschflächen“ ganz klar geregelt sein und damit ein „Einkommen der Bauern auch bei einer Flutung möglich sein“, so Giner.

Derzeit stehen zwei komplexe Hochwasserschutz-Projekte im Unterland an. Der Wasserverband Hochwasserschutz im Unteren Inntal hatte Ende Juni das Grundsatzgenehmigungsprojekt zur wasserrechtlichen Prüfung beim Bund eingereicht. Derzeit wird an der Fertigstellung und der Detailplanung des Projektes gearbeitet. Auf insgesamt 18 Kilometern sollen dort Dämme und Ufermauern entlang des Inn erhöht oder neu errichtet werden.

Auch im Mittleren Unterinntal ist ein Hochwasserschutzprojekt geplant. Zwischen Terfens und Münster sollen 70 Kilometer Dämme und Mauern sowie vier Retentionsräume vor einem Jahrhunderthochwasser Schutz bieten.

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