Die Gespräche Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit dem Iran über das Atomprogramm des Landes treten auf der Stelle. Die bisherigen Schritte der Regierung in Teheran reichten nicht aus, sagte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums.
Am Vormittag hatten die Außenminister der E3 genannten europäischen Länder mit dem iranischen Ressortchef Abbas Araktschi telefoniert. An der Unterredung nahm einem französischen Diplomaten zufolge auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil. Der Iran verteidigte seine Haltung laut Berichten staatlicher iranischer Medien: Araktschi habe sich in den Gesprächen verantwortungsvoll und fair gezeigt, hieß es.
Die E3 hatten Ende August einen 30-tägigen Prozess zur Wiedereinführung von UNO-Sanktionen gegen den Iran eingeleitet. Sie wollen die Sanktionen über den „Snapback“-Prozess wieder in Kraft setzen, falls die Inspektionen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nicht vollständig wieder aufgenommen werden, der Iran keine Rechenschaft über seinen Bestand an fast waffenfähigem Uran ablegt und er die Atomgespräche mit den USA nicht wieder aufnimmt.
Vergangene Woche hatten der Iran und die IAEA eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit vereinbart. Das schließt grundsätzlich auch die Inspektion von Atomanlagen ein. Die Regierung in Teheran forderte eine „positive Haltung und guten Willen“ von den Europäern, hieß es aus dem Außenministerium. Man hoffe, alle Seiten kämen zu dem Schluss, dass eine Eskalation nicht in ihrem Interesse sei.