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Indonesien: Tsunami-Warnung nach Vulkanausbruch

Indonesien: Tsunami-Warnung nach Vulkanausbruch

Nach dem Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien haben die Behörden die höchste Alarmstufe ausgegeben und vor einem möglichen Tsunami gewarnt. Auf der Vulkaninsel im Sangihe-Archipel nördlich von Sulawesi hatte es in den vergangenen zwei Tagen mehrere heftige Eruptionen gegeben.

Das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) warnte, dass Vulkanteile ins Meer stürzen und hohe Flutwellen auslösen könnten. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die indonesischen Behörden forderten die in der Region befindlichen Menschen auf, sich mindestens vier Kilometer vom Vulkan fernzuhalten. Der bisher stärkste Ausbruch habe sich – begleitet von einem spektakulären vulkanischen Gewitter – am Mittwochabend (Ortszeit) ereignet, wie am Donnerstag unter anderem die „Washington Post“ berichtete.

Am Donnerstag wurde der Flughafen in Manado, der Provinzhauptstadt von Nordsulawesi, vorsorglich geschlossen. Auch Flüge zwischen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und den Bundesstaaten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo wurden gestrichen, wie die Zeitung „The Borneo Post“ unter Berufung auf die Fluglinie Malaysia Airlines berichtete.

Am Mittwoch hatte der 725 Meter hohe Vulkan Asche- und Gesteinswolken Tausende Meter in den Himmel geschleudert. Die Behörden verhängten eine Sperrzone in einem Umkreis von sechs Kilometern um den Krater. Asche und Steine seien auch auf der fünf Kilometer entfernten Insel Tagulandang niedergegangen, sagte der Sprecher des Katastrophenschutzes, Abdul Muhari.

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Vulkanausbrüche und Erdbeben sind keine Seltenheit. Der Ruang hatte vor mehr als 150 Jahren bereits einmal einen heftigen Tsunami ausgelöst. Bei der Naturkatastrophe im Jahr 1871 starben 400 Menschen.

„Besonders bemerkenswert“ sei diesmal die schnelle Entwicklung der Eruption, hieß es in einem Blogbeitrag. So seien am 13. April noch einige wenige vulkantektonische Beben registriert worden, drei Tage später seien es 374 vulkanische Beben gewesen. Damit einhergehend sei die Alarmstufe am Mittwoch „eilig von Grün über Gelb auf Orange und schließlich auf Rot“ erhöht worden, hieß es auf Vulkane.net.

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