ORF.at

Kulturschaffende des Landes ausgezeichnet

Kulturschaffende des Landes ausgezeichnet

Kulturschaffende des Landes ausgezeichnet

Die Kulturpreise des Landes Niederösterreich wurden am Donnerstag im Festspielhaus in St. Pölten überreicht. 24 Personen und Initiativen wurden ausgezeichnet. Die Preise wurden u.a. in den Kategorien Musik, Darstellende und Bildende Kunst sowie Erwachsenenbildung verliehen.

Zahlreiche Gäste kamen am Donnerstagabend ins festlich geschmückte Festpielhaus, wo zum 65. Mal die höchste Kultur-Auszeichnung des Landes verliehen wurde. Heuer wurden je ein mit 13.000 Euro dotierter Würdigungspreis und zwei mit je 6.000 Euro dotierte Anerkennungspreise aus den acht Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Erwachsenenbildung, Literatur, Medienkunst, Musik, Ausstellungskunst (Sonderpreis 2025) sowie Volkskultur und Kulturinitiativen vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden jedes Jahr von unabhängigen Fachjurys ermittelt.

Diese Bandbreite spiegelt das gesamte künstlerische Schaffen in Niederösterreich wider und zeigt auf, wie viele Menschen sich im Land für die Stärkung und Erhaltung der Kultur einsetzen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hob die Wichtigkeit von Live-Erlebnissen hervor.

"Je mehr wir in einer vernetzten und verkabelten Welt leben, umso mehr gehen soziale Kontakte, Freundschaften, Dialoge, gemeinsames Tun verloren und gerade Kunst und Kultur kann diese Brücken schlagen. Kunst und Kultur kann vor allem dieses Zusammentreffen fördern, wo man gerne tanzt, singt oder einfach staunt und genießt."

Der Würdigungspreis der Sparte Bildende Kunst ging an Cordula Nossek für ihr Schaffen als Figurenspielerin, Regisseurin, Autorin und Produzentin. Für die Intendantin der Internationalen Puppentheatertage Mistelbach ist die Auszeichnung eine gute Gelegenheit, dieses Metier mehr in die Öffentlichkeit zu rücken.

"Und so sehe ich einfach, dass dieser Preis für ganz ganz viele Puppenspielerinnen und Puppenspieler eine Anerkennung ist, die tagtäglich in Schulen, Kindergärten, in Veranstaltungssälen unterwegs sind", sagte Nossek. Der erste Anerkennungspreis ging an die Theatergruppe "kollekTief" rund um Alina Schaller, Andrea Meschik, Anton Widauer und Laura Euler-Rolle, der zweite ging an Alexia Redl.

Anerkennungspreise für Literatur bekamen Iris Blauenstein und Martin Prinz. Der Lilienfelder Autor wurde für seinen Roman "Die letzten Tage" gewürdigt. Zwölf Jahre lang hatte er daran gearbeitet, er verarbeitet darin die schrecklichen Endphasenverbrechen im Zweiten Weltkrieg zwischen Rax und Schneeberg. Der Würdigungspreis ging an Gabriele Petricek "für ihr herausragendes literarisches Schaffen und ihre vielfach ausgezeichneten Werke", so die Begründung der Fachjury.

Der Jazz-Schlagzeuger Walter Grassmann aus Texing (Bezirk Melk) erhielt den Würdigungspreis für Musik "für sein herausragendes künstlerisches und pädagogisches Wirken". Über die beiden Anerkennungspreise freuen sich Roland Baumgartner und Lisa Lurger alias LITHA, die sich auf ihrem Debütalbum "Good Girl" für feministische Themen und gegen Anfeindungen einsetzt.

Den Würdigungspreis für seine ehrenamtliche Kulturtätigkeit im Bereich Volkskultur und Kulturinitiativen erhielt Herbert Höpfl aus Waidhofen an der Thaya, der u.a. das Concerto-Magazin herausgibt, den Folk-Club Waidhofen mitgebründet hat, das internationale Musikfest Waidhofen an der Thaya organisiert und schon unzählige namhafte Künstlerinnen und Künstler in die Region geholt hat.

"Vierzig Jahre mache ich das und da gibt es natürlich immer wieder Sachen, wo man einen Durchhänger hat und auch Highlights. Da bin ich natürlich stolz, dass ich da einen langen Atem hatte und dass das anerkannt wird", so Höpfl. Die beiden Anerkennungspreise gehen an Brigitta Schmidt-Lauber und den Kunst- und Kulturverein "Von Kopf bis Fuß".

Im Rampenlicht stand auch Johann Moser, er ist Ausstellungsgestalter und gestaltete etwa zwei Landesausstellungen, die Ausstellung in der ehemaligen Synagoge in St. Pölten und den Österreich-Pavillon bei der Welt-Ausstellung in Osaka mit. Dafür erhielt er den diesjährigen Sonderpreis für Ausstellungsgestaltung. Das Designteam Doris Zichtl und Georg Bergner freut sich ebenso über den Anerkennungspreis wie das Büro kordtutech.

Niklas Perzi wurde für seine Publikationen und Tagungen zur niederösterreichisch-tschechischen Geschichte, besonders im Grenzgebiet, in der Kategorie Erwachsenenbildung geehrt. Die Anerkennungspreise gingen an die Bildungsakademie Weinviertel und an Christian Matzner.

In der Sparte Medienkunst freute sich Volkmar Klien über den Würdigungspreis, den er für seine "vielfältigen Werke, die von Radiokunst über installative Formate bis zu Kunst im elektronischen Raum reichen", erhielt. Die beiden Anerkennungspreise wurden an Marian Essl und Fanni Futterknecht übergeben.

Iris Andraschek erhielt den Würdigungspreis in der Kategorie Bildende Kunst. Ihr Werk wird ab dem 29. November in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems zu sehen sein. Christiane Peschek und Jochen Höller erhielten die Anerkennungspreise in dieser Kategorie.

Die diesjährige Festrede kam von Marie Rötzer, der künstlerischen Leiterin des Landestheaters Niederösterreich. Sie hob die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Kunst hervor: "Das Theater ist bis heute eine Urzelle der Demokratie", so Rötzer. "Es ist der Ort, an dem Menschen mit unterschiedlichsten Meinungen zusammenkommen – um gemeinsam ein Stück zu erleben, nachzudenken, zu diskutieren und uns über gemeinsame Werte verständigen zu können."

ORF.at

+ Show More Articles