Conference League: Rapid-Krise hinterlässt Spuren bei Stöger
Fünf Niederlagen in den letzten fünf Pflichtspielen haben bei Peter Stöger Spuren hinterlassen. Während von seinen Spielern nach der 0:3-Niederlage am Donnerstag in der Conference League gegen Fiorentina Durchhalteparolen kamen, wirkte der Coach von der aktuellen Rapid-Krise gezeichnet. Zwar kündigte Stöger an, entschlossen gegen Missstände vorzugehen, er blieb aber in seinen Aussagen vage. "Manchmal geht Klarheit über Harmonie", lautete einer seiner Kommentare.
Stöger legte mit Rapid eine äußerst gelungene erste Saisonphase hin, vor etwa einem Monat geriet jedoch Sand ins Getriebe. Gegen Schlusslicht GAK reichte es nur zu einem 1:1, es folgten fünf teils sehr empfindliche Pleiten wie die Derby-Heimniederlage gegen die Austria. "Es ist schon herausfordernd für mich und auch für den Club nicht einfach", gestand der Trainer.
Man müsse nun "Dinge klar ansprechen", sagte Stöger. "Wir sollten Dinge in kleinen Schritten verändern und versuchen, in Problemzonen ganz genau draufzuschauen, was man verändern muss." Ins Detail ging der Wiener dabei nicht und meinte lediglich: "Es ist schon notwendig von meiner Person, dass ich mit meiner Erfahrung versuche, einiges aufzubrechen." Bei Rapid seien "manche Dinge immer gleich", sie müssten aber verändert werden, so Stöger.
Möglichkeit zur personellen Veränderung im Spielerbereich gibt es am Sonntag im Auswärtsmatch gegen Ried. Bis dahin habe man "im mentalen Bereich einiges zu tun", gab Stöger zu. "Für uns ist dieses Spiel die nächste Chance, da rauszukommen, aber einfach ist für uns derzeit nichts." Allzu heftig wird die Rotation aufgrund der relativ langen Verletztenliste wohl nicht ausfallen. "Unsere Personaldecke ist überschaubar", meinte der 59-Jährige.
Claudy Mbuyi, Petter Nosa Dahl, Jakob Schöller und Jean Marcelin sind noch länger out, gegen Fiorentina fehlte auch Nenad Cvetkovic wegen Muskelproblemen. Generell hat man bei Rapid auffällig oft mit Muskelblessuren zu kämpfen.
Dazu kommt eine weitere Baustelle: Niklas Hedl ist in dieser Saison zu einem echten Unsicherheitsfaktor geworden. Gegen Fiorentina leistete sich der langjährige Einsergoalie gleich zu Beginn zwei Patzer, einer davon führte zum 0:1. "Ich habe eine schwere Phase, es ist derzeit nicht einfach für mich. Aber ich bin kein Typ, der aufgibt", meinte der Goalie.
Zur allgemeinen sportlichen Situation sagte Hedl: "Wir haben ein anderes Gesicht als gegen den LASK (0:2 am Sonntag, Anm.) gezeigt. Gegen Fiorentina war es ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn das Ergebnis nicht gepasst hat."
Conference League, dritte Runde.
Donnerstag:
Wien, Weststadion, 24.641, SR Frid (ISR)
Tore:
0:1 Ndour (9.)
0:2 Dzeko (48.)
0:3 Gudmundsson (88.)
Rapid: Hedl – Horn, Ahoussou, Raux-Yao – Bolla (62./Auer), Amane (75./Ndzie), M. Seidl (85./Schaub), Demir – Antiste – Kara (85./Weixelbraun), Wurmbrand (62./Gulliksen)
Fiorentina: De Gea – Comuzzo, Mari, Viti – Fortini (77./Dodo), Ndour, Nicolussi (57./Mandragora), Fagioli (57./Sohm), Parisi (87./Kouadio) – Dzeko (77./Gudmundsson), Piccoli.
Gelbe Karten: Kara, Seidl bzw. Comuzzo.