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Erneuter Inflationsschock: Österreich doppelt so teuer!

Erneuter Inflationsschock: Österreich doppelt so teuer!

Die Inflation in Österreich hat im August erneut angezogen. Laut Statistik Austria lag der Verbraucherpreisindex (VPI) bei 4,1 Prozent – mehr als doppelt so hoch wie in der Eurozone. Besonders Strom, Gastronomie und Lebensmittel machten das Leben teurer.

Die Teuerung hat im August wieder Fahrt aufgenommen: Laut Statistik Austria ist der Verbraucherpreisindex (VPI) auf 4,1 Prozent gestiegen, nach 3,6 Prozent im Juli. Damit lag die Inflation so hoch wie zuletzt im März 2024. Im Euroraum blieb sie hingegen stabil bei 2,0 Prozent – also nur halb so hoch wie hierzulande. Monatlich legten die Preise in Österreich um 0,2 Prozent zu.

„So hoch war die Teuerungsrate zuletzt im März 2024“, bestätigte Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk und sprach von einer „deutlich geringeren preisdämpfenden Wirkung von Treibstoffen“.

Die stärksten Treiber blieben Gastronomie, Strom und Nahrungsmittel. „Die aktuell stärksten Preistreiber – Gastronomie, Strom und Nahrungsmittel – verzeichneten moderate Anstiege“, so Lenk. Besonders Strom stach hervor: Innerhalb eines Jahres verteuerte er sich um 37,2 Prozent. Auch die Aufhebung der Strompreisbremse und höhere Netzentgelte ließen die Preise durch die Decke gehen.

Beim täglichen Einkauf schlug die Teuerung ebenfalls zu. Lebensmittel und alkoholfreie Getränke kosteten im Schnitt 5,2 Prozent mehr. Besonders kräftig gestiegen sind:

„Besonders der Preisanstieg bei Fleisch sowie bei Milch, Käse und Eiern hat sich deutlich bemerkbar gemacht“, so Statistik Austria.

Auch Mobilität und Reisen wurden spürbar teurer. Die Preise für gebrauchte Autos stiegen um 7,1 Prozent, Flugtickets um 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Ticketpreise sogar um 14,6 Prozent.

Besonders massiv stiegen die Kosten im Bereich Wohnen, Wasser und Energie: plus 6,1 Prozent. Neben dem Stromanstieg machten auch die Mieten (plus 4,4 Prozent) vielen Haushalten zu schaffen.

ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth forderte: „Wir brauchen einen generellen Mietpreisdeckel bei maximal zwei Prozent, mehr Mittel für den gemeinnützigen Wohnbau sowie ein Ende der befristeten Mietverträge.“

Noch deutlicher als die Gesamtinflation spürten Konsumenten die Teuerung beim täglichen Einkauf: Der Mikrowarenkorb stieg um 4,7 Prozent, der Miniwarenkorb für den wöchentlichen Einkauf um 3,4 Prozent. Die Kerninflation – ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel – lag bei 3,8 Prozent.

Das Momentum-Institut meinte: „Die Inflation könnte bis Jahresende auf null Prozent gedrückt werden, wenn man die Mehrwertsteuer auf alle Lebensmittel streicht und den ‚Österreich-Zuschlag‘ der Konzerne halbiert.“

Auch von der Opposition kommt deutliche Kritik. FPÖ-Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm wettert, dass „die Regierungspolitik und die hohen Steuern die eigentlichen Preistreiber“ seien.

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