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Vuelta-Chaos: Demonstranten blockieren Ziel in Madrid

Vuelta-Chaos: Demonstranten blockieren Ziel in Madrid

Die 80. Spanien-Rundfahrt endete chaotisch: Pro-palästinensische Proteste verhinderten die Zieleinfahrt und überschatteten das sportliche Geschehen.

Die 80. Spanien-Rundfahrt hat ein abruptes und chaotisches Ende gefunden. Die Schlussetappe der Vuelta musste am Sonntagabend in Madrid abgebrochen werden, nachdem tausende pro-palästinensische Demonstranten das Zielgelände stürmten und die Strecke blockierten. Damit gab es erstmals in der Geschichte der Rundfahrt keine reguläre Zieleinfahrt in der spanischen Hauptstadt.

Bereits in den vergangenen Wochen war die Vuelta immer wieder von Protestaktionen begleitet worden. In Madrid jedoch eskalierte die Situation. Aktivisten rissen Zäune nieder, warfen Werbebanden auf die Straße und entzündeten Rauchkörper. Die Organisatoren erklärten, die Sicherheit der Fahrer könne nicht mehr gewährleistet werden, ein Durchkommen war unmöglich.

Das Fahrerfeld befand sich zu diesem Zeitpunkt noch 56 Kilometer vor dem Ziel. Statt Sprintankunft und Siegerehrung hieß es für die Profis: Abbruch und in Sicherheit bringen.

Für den Dänen Jonas Vingegaard änderte das allerdings nichts mehr am Gesamtergebnis. Der 27-Jährige, der in diesem Jahr ein erfolgreiches Comeback nach schweren Verletzungen gefeiert hatte, sicherte sich den ersten Vuelta-Sieg seiner Karriere. „Es ist eines der größten Rennen der Welt, ich habe immer davon geträumt, es zu gewinnen. Dass ich es geschafft habe, ist für mich ein wahr gewordener Traum“, jubelte er im Anschluss.

Vingegaard siegte mit einem Vorsprung von 1:16 Minuten auf den Portugiesen Joao Almeida und 3:11 Minuten auf den Briten Tom Pidcock.

Auch aus österreichischer Sicht brachte die Vuelta ein erfreuliches Resultat. Felix Gall, der in diesem Jahr bereits bei der Tour de France mit starken Leistungen aufhorchen ließ, belegte in der Endabrechnung Rang acht. Damit erreichte er das beste Ergebnis eines Österreichers seit Max Bulla, der vor 90 Jahren Fünfter geworden war.

„Es war eine extrem harte Rundfahrt, aber ich bin stolz auf das Ergebnis. Unter die Top Ten zu kommen, ist etwas Besonderes“, erklärte Gall nach dem Abbruch.

So sehr sich Vingegaard und Gall über ihre Erfolge freuen konnten, so sehr rückten die sportlichen Leistungen durch die Proteste in den Hintergrund. Tausende Aktivisten nutzten die große Bühne der Vuelta, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Für die Organisatoren war die Situation kaum noch kontrollierbar, die Polizei war im Dauereinsatz.

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