Österreich erwartet gegen Bosnien ein kleiner Hexenkessel. Vor ausverkauftem Haus geht es in Zenica um die Tabellenführung in der WM-Qualifikation.
Das österreichische Nationalteam steht vor dem bisher wichtigsten Spiel der bisherigen WM-Qualifikation. Am Dienstag trifft die ÖFB-Auswahl in Zenica auf Tabellenführer Bosnien-Herzegowina. Das Stadion Bilino Polje ist mit 13.500 Zuschauern ausverkauft. Nach der enttäuschenden Leistung beim 1:0 gegen Zypern, soll gegen den Balkanstaat eine Leistungssteigerung her.
Vor sieben Jahren hat Österreichs Nationalteam an genau diesem Ort mit 0:1 verloren. Nun geht es um die Tabellenführung in Gruppe H. Beide Teams sind noch ungeschlagen. Bosnien hält bei zwölf Punkten, Österreich bei neun. Der Sieger der Partie verschafft sich einen Vorteil im Rennen um das WM-Ticket für 2026.
„Das wird ein wichtiges Spiel, in gewisser Weise ist es ein Sechs-Punkte-Spiel“, erklärt ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick im Vorfeld des Spiels. „Mit einem Sieg können wir einen Riesen-Schritt machen.“
Die Gastgeber setzen auf die Kulisse. Trainer Sergej Barbarez spricht von einem „richtigen Kampf“: „Es wird sehr intensiv, aufregend, ein richtiger Kampf. Wir müssen unser Bestes geben, aber wir werden es mit einer Menge Selbstvertrauen tun.“
Barbarez sieht das Heimstadion als Faktor: „Ich habe den Spielern gesagt, dass wir zu Hause spielen, dass das unser Zuhause ist und wir dort die Entscheidungen treffen.“ Auch Amar Dedic betont: „Wir sollten nicht vergessen, dass wir zu Hause spielen, vor unseren Fans, das müssen sie spüren.“
Der Teamchef stellt seine Mannschaft auf eine hitzige Atmosphäre ein: „Ich gehe davon aus, dass die Atmosphäre aufgeladen sein wird. Darauf bereiten wir die Mannschaft vor.“
Auch David Alaba erwartet ein „kleines Stadion, wo es zur Sache geht, ein kleiner Hexenkessel“. Der Kapitän betont: „Bosnien wird sicher versuchen, alles in die Waagschale zu werfen. Da müssen wir dagegenhalten.“
Rangnick verweist auf die Erfahrung seines Kaders: „Natürlich werden die versuchen, das Spiel auch emotional auf einem gewissen Niveau zu halten. Das sind wir gewohnt. Das ist nichts, wo ich Sorge habe, dass uns das beeindruckt.“
Auf Innenverteidiger Stefan Posch muss Rangnick verzichten. Der 27-Jährige fehlt gelbgesperrt. Dafür stehen alle anderen Leistungsträger bereit. In der bisherigen Qualifikation siegte Österreich gegen Rumänien, San Marino und Zypern. Letzteres Spiel entschied ein Elfmeter von Marcel Sabitzer.
Die Gesamtbilanz gegen Bosnien ist ausgeglichen. In fünf Begegnungen gab es einen Sieg, eine Niederlage und drei Unentschieden. Die letzte Partie 2018 in Wien endete 0:0. Das bislang einzige ÖFB-Auswärtstor in Sarajevo liegt mehr als zwei Jahrzehnte zurück.
Ein weiteres Detail gibt Anlass zum Zweifeln: Der Schiedsrichter Jesus Gil Manzano leitete bislang zwei ÖFB-Spiele. Beide gingen verloren – gegen Belgien und Frankreich.