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Robustes Wachstum von Chinas Wirtschaft

Robustes Wachstum von Chinas Wirtschaft

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas Wirtschaft ist im zweiten Quartal nach Angaben des Pekinger Statistikamts um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Damit blieb das Plus nur knapp unter dem Zuwachs von 5,4 Prozent aus dem ersten Quartal, womit das Wachstum im ersten Halbjahr bei 5,3 Prozent lag.

Die Regierung hatte für das Gesamtjahr ein Wachstumsziel von „rund fünf Prozent“ vorgegeben. Ökonomen und Ökonominnen werten das Ergebnis als Zeichen einer starken Widerstandskraft der chinesischen Wirtschaft, zumal der Handelskonflikt mit den USA weiter schwelt.

Beide Seiten hatten im Zuge des eskalierenden Streits ihre Zölle zunächst stark erhöht, sich dann aber im Mai auf einen dreimonatigen Burgfrieden geeinigt, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen.

Laut Analysten nutzten viele Händler das derzeitige Zeitfenster und zogen Exporte vor, was das Wachstum beschleunigte. Auch ein stärkerer Konsum, gestützt durch staatliche Anreize, war demnach eine wichtige Triebfeder.

Doch diese Entwicklung dürfte laut dem Pekinger Ökonomen Alex Hongcai Xu kaum von Dauer sein: Der Außenhandel habe die Erwartungen zwar übertroffen. Das bedeute aber auch, dass die zweite Jahreshälfte schwieriger werde. Die Dynamik sei gewissermaßen vorweggenommen worden und könne nicht dauerhaft anhalten.

Trotz der soliden Gesamtzahl sind zudem viele strukturelle Probleme ungelöst. „Die Immobilienkrise bleibt mittelfristig eine schwere Last für die Haushalte der Kommunen“, warnte Ökonomin Dan Wang von der Eurasia Group. Gleichzeitig dämpfen Deflationsrisiken und eine sich nur langsam bessernde Kauflaune den Binnenmarkt.

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