Red Bull hat einen neuen Teamchef: Laurent Mekies folgt auf Christian Horner nach. Der Franzose war bislang für die Racing Bulls verantwortlich.
Beben in der Formel 1: Red Bull hat völlig überraschend seinen langjährigen Teamchef Christian Horner vor die Tür gesetzt. Der 51-jährige Brite war seit 2005 das Gesicht des Rennstalls und führte die Mannschaft mit Sebastian Vettel und Max Verstappen zu insgesamt acht WM-Titeln. Jetzt ist nach zwei Jahrzehnten Schluss. Sein Nachfolger steht schon fest.
Laurent Mekies wird künftig die Geschicke bei Red Bull lenken. Seit eineinhalb Jahren leitet der 48-jährige Franzose das Schwesterteam Racing Bulls, jetzt soll Red Bull Racing wieder zurück an die Spitze bringen. Mekies gilt als Macher mit technischem Feingefühl, unter ihm haben sich die Racing Bulls zuletzt enorm gesteigert. Mitten in der Red Bulls Krise halten einige das Juniorteam sogar schon stärker als die Muttertruppe um Verstappen.
Es ist das erste Mal in der Geschichte des Teams, dass ein Boss vom Nachwuchsteam direkt zum Hauptteam befördert wurde. Dank seines Vertrages kann Mekies direkt wechseln. Beim Austro-Rennstall heuert er übrigens dauerhaft an: Der Wechsel soll keine Interimslösung darstellen, wird betont.
Mekies hat eine bemerkenswerte Laufbahn hingelegt. Nach einem Maschinenbau-Master in Frankreich und England startet er 2001 bei Arrows in der Formel 1, heuert ein Jahr später bei Minardi an. Als Red Bull Minardi 2006 übernimmt und in Toro Rosso verwandelt, wird Mekies Chefingenieur. Danach wechselt er 2014 zur FIA, steigt dort bis zum stellvertretenden Renndirektor auf und landet schließlich 2018 als Sportdirektor bei Ferrari. 2023 holte Red Bull ihn ins Imperium zurück.
„Die letzten eineinhalb Jahre war es ein absolutes Privileg, das Team gemeinsam mit Peter [Bayer, Racing Bulls CEO] zu führen“, so Mekies in einem ersten Statement. „Es war ein unglaubliches Abenteuer, mit all unseren talentierten Leuten Racing Bulls zum Leben zu erwecken. Der Spirit des Teams ist einzigartig – und ich bin überzeugt, dass das erst der Anfang ist.“
Weil Mekies jetzt das große Steuer bei Red Bull übernimmt, braucht auch das Juniorteam einen neuen Chef. Dort springt Alan Permane interimistisch ein. Ob er länger bleiben oder nachbesetzt wird, ist noch offen.
Schon beim nächsten Rennen, dem Großen Preis von Belgien in Spa am 25. Juli, werden Mekies und Permane erstmals in ihren neuen Rollen an der Boxenmauer stehen. Und da wartet einiges an Arbeit: In der Konstrukteurs-WM hinkt Red Bull auf Platz vier und mit 69 Punkten Abstand deutlich hinter Leader McLaren hinterher.